Unser Darm ist Heimat von Milliarden Bakterien, die für unsere Gesundheit eine große Rolle spielen. Durch Umwelteinflüsse, schlechte Ernährungsgewohnheiten oder Medikamente wie Antibiotika kann das Darmmikrobiom aus dem Gleichgewicht kommen. Lebende Mikroorganismen, so genannte Probiotika („Probiotik“ – griechisch: für das Leben), darunter überwiegend Milchsäurebakterien wie Lactobacillus, Lactococcus, Bifidobacterium, unterstützen die gesunde Darmflora. Eine besondere Bedeutung kommt jedoch den sogenannten Präbiotika zu, die vielen Menschen eher unbekannt sind. Präbiotika im Darm unterstützen unsere Immunabwehr, bewahren uns vor Infektionen, sorgen für eine gesunde Verdauung sowie Entgiftung unseres Körpers.
Welche Aufgaben übernehmen die Bakterien im Dickdarm?
Gute Darmbakterien dienen als „Vorkoster“, arbeiten als „Stimmungsaufheller“, „Entzündungshemmer“ oder „Beschützer“. Außerdem kommen sie als „Sparringpartner“, „Vitaminlieferanten“, „Bodyguards“ und „Entwicklungshelfer“ zum Einsatz. Die folgende Spiegel Übersicht macht die vielseitigen Aufgaben der Bakterien in unserem Dickdarm deutlich:
Quelle: Spiegel: "Iss gut jetzt!", Nr.27, S. 101, 29.06.2019
Was sind eigentlich Präbiotika und wie wirken sie?
Der Begriff Präbiotika steht für spezielle lösliche Ballaststoffe, die insbesondere in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten und nicht direkt vom Darm aufnehmbar sind. So passieren sie den Magen und den Dünndarm und gelangen bis in den Dickdarm. Dort unterstützen Präbiotika die Darmflora und dienen als wertvolle „Futterquelle“ für die guten Bakterien in unserem Darm.
Die Definition zu Präbiotika: "Nicht verdaubare Lebensmittelbestandteile, die ihren Wirt günstig beeinflussen, indem sie das Wachstum und/oder die Aktivität einer oder mehrerer Bakterienarten im Dickdarm gezielt anregen und somit die Gesundheit des Wirts verbessern“.
In einer gesunden Mikrobiota werden Ballaststoffe durch die mikrobielle Fermentation in kurzkettige Fettsäuren (SCFA) umgewandelt. Im Weiteren entstehen daraus Acetat, Propionat und Butyrat. Acetat und Propionat werden als Energiequelle genutzt. Über Butyrat wird unter anderem Wasserstoff erzeugt. Die Balance zwischen Sauerstoff, Wasserstoff in unserem Organismus ist entscheidend. Wasserstoff kann beispielweise als selektiver Oxidant arbeiten und zahlreichen freien Radikalen (Hydroxylradikalen) entgegenwirken und andere Antioxidantenenzyme sowie zellschützende Eiweiße aktivieren. Wasserstoffgas, das in der Darmflora generiert wird, verteilt sich im Gewebe und kann Mitochondrien und Zellkerne bereichern.
Ballaststoffreiche Ernährung wirkt sich positiv auf die Verdauung und die Darmgesundheit aus. Sie steigern das Sättigungsgefühl, reduzieren den Cholesterinspiegel sowie den postprandialen Blutglukose-Spiegel und schützen vor Darmkrebs.
Welche Präbiotika gibt es?
Zu den bekannten Präbiotika gehören beispielsweise:
- Nutriose ® - resistentes Maisdextrin
- Fibregum ® aus Akazienfasern
- Sunfiber ® Indische Guarbohne
- Inulin - Zusammensetzung aus Polysacchariden (Mehrfachzuckern), das unter anderem in Chicorée und Artischocken vorkommt sowie Fructose
- Fructo-Ologosaccharide (FOS) - unverdauliche Oligosaccharide (Mehrfachzucker), die sich aus einem Sucrose-Molekül und aus ein bis drei Fructose-Molekülen zusammensetzen und unter anderem in Spargel und Zwiebeln vorkommen
- Lactulose - Zuckerart (Disaccharid), die aus einem Galaktose- und einem Fructose-Molekül besteht
- Galacto-Oligosaccride (GOS) humane Milch-Oligosaccharide (HMO) – gehören zur Gruppe der Human Milk Oligosaccharides, eine besondere Art von präbiotischen Galactose-Zuckern, bilden eine der rund 200 biologisch aktiven Zuckerarten, die natürlich in der Muttermilch enthalten sind
Lösliche Ballaststoffe aus Akazienfasern im Vergleich zu FOS oder Inulin?
Eine Reihe von Publikationen zeigen die positiven Eigenschaften von löslichen Ballaststoffen aus Akazien. Reine Akazienfasern sind neutral in Geschmack, Geruch und Farbe. Sie liefern besonders viele natürliche lösliche Ballaststoffe für unseren Darm. Diese dienen unseren Darmbakterien als „Futterquelle“ und können das Wachstum der Bakterien Akkermansia muciniphila,Bifidobakterien, Lactobazillen, Bakteroide und Faecalibacterium prausnitzii fördern. Mit Unterstützung des natürlichen Bakterienwachstums wird dabei auch die Aufspaltung kurzkettiger Fettsäuren aus unserer Nahrung unterstützt.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt täglich rund 30 g Ballaststoffe, leider schaffen viele Menschen die Zufuhr über die täglichen Lebensmittel nicht. Eine zusätzliche Aufnahme von pflanzlichen Ballaststoffen kann hier eine ausgewogene Lebensweise unterstützen. Durch die gute Verträglichkeit von Akazienfaser-Ballaststoffe gibt es auch bei hohen Aufnahmemengen keine Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt.
Akazienfasern liefern mindestens 90% lösliche Ballaststoffe, die sich auch für empfindliche Menschen mit Intoleranzen gegenüber Kuhmilch, Soja oder Gluten etc. als gut verträgliche Nahrungsergänzung auszeichnen. Akazienfasern sind vegan sowie kuhmilcheiweißfrei, hühnereieiweißfrei, sojaeiweißfrei, milchzuckerfrei, glutenfrei, hefefrei, weizenfrei und werden aus dem Milchsaft von Akazienbäumen gewonnen.
Doch was unterscheidet Akazienfasern von Fructooligosaccharide (FOS) und Inulin?
FOS und Inulin enthalten natürliche Fructose. Allerdings leiden etwa 20 Prozent der weltweiten Bevölkerung unter einem Reizdarmsyndrom, davon weisen 30 Prozent in den westlichen Ländern eine sogenannte Fruktosemalabsorption, also Probleme bei der Verarbeitung von Fruktose auf. Möglich ist hier beispielsweise die Nahrungsergänzung mit Akazienfasern wie dem gesundo Ballaststoffpulver Fibregum aus Bio Akazienim Rahmen einer Low- FODMAP-Diät. Diese wird immer häufiger von Patienten mit dem Reizdarmsyndrom und der Diagnose Zöliakie angewendet. Dabei wird so gut wie möglich auf Lebensmittel, die FODMAPs (Fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole) enthalten verzichtet.
Was ist Nutriose?
NUTRIOSE ® ist eine außergewöhnliche lösliche Faser natürlichen Ursprungs, die aus Mais oder Weizen gewonnen wird. Sie ist neutral im Geschmack und verfügt über eine gute Verdauungstoleranz. NUTRIOSE ® kann als präbiotische und lösliche Faser als effiziente Nahrungsergänzung dienen.
Bei Nutriose ® handelt es sich um ein resistentes Maisdextrin mit prebiotischer Wirkung, das als spezieller Ballaststoff gilt. Das Dextrin besteht aus kurzkettiger Glukose, die von unseren Enzymen in der Verdauung nicht gespalten wird. Als wertvoller Ballaststoff kann Nutriose ® unbeschadet in den Dickdarm gelangen und als Nahrungsgrundlage für die dortige Flora tätig werden. Für ein intaktes Immunsystem ist eine gesunde Darmflora entscheidend. Studien zeigen, dass Ballaststoffe wie Nutriose ® mit rund 75 Prozent eine prebiotischen Wirkung entfalten.
Vorteile von Nutriose ®:
- Hemmung des Wachstums von Clostridium perfringens Bakterien (toxische Wirkung im menschlichen Organismus)
- Lieferant kurzkettiger Fettsäuren wie Butyrat, die vor Krebs schützen könnten
- unterstützt das Wachstum gesundheitsfördernder Bakterien im Darm
- Erhöhung der Bildung kurzkettiger Fettsäuren
- Kalorienreduktion, da fett- und kalorienarm
- die Hälfte der Kalorien von Zucker
- Senkung des pH-Werts im Darm
- idealer 1:1 Zuckerersatz
Dabei zeichnet sich Nutriose ® durch eine gute Verträglichkeit aus und sorgt durch eine langsame Aufnahme sowie Verdauung von Zucker auch für ein langsames Ansteigen des Blutzuckerspiegels. Darüber hinaus scheint es mit dem Ballaststoff sogar möglich eine Resilienz gegen Insulin zu fördern.
- Schonend zu den Zähnen, Verringerung der Zahnentmineralisierung im Gegensatz zu Zucker
- nachhaltige Energiefreisetzung durch langsame und längere Gärung im Dickdarm
- lange Haltbarkeit und Prozessstabilität – kein Faserverlust, bleibt stabil
- gute Löslichkeit – löst sich auch bei niedriger Temperatur schnell auf
- Gewichtsmanagement durch Kalorienreduktion
- Blutzuckermanagement durch Zuckerreduktion
- Koscher und Halal-zertifiziert
- GVO frei
- glutenfrei
Gut zu wissen: Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat vor kurzem eine aktualisierte Liste von isolierten und synthetischen nicht verdaulichen Kohlenhydraten veröffentlicht, die eine positive physiologische Wirkung auf die menschliche Gesundheit haben und daher als Ballaststoffe betrachtet werden können. "Resistentes Maltodextrin/Dextrin", zu dem auch NUTRIOSE ® zählt, wird nun von der FDA als Ballaststoff anerkannt. Die Europäische Kommission für Lebensmittelsicherheit bestätigt die gesundheitlichen Vorteile von NUTRIOSE® für die Mundgesundheit und die glykämische Reaktion verbunden mit einem langsamen Anstieg des Blutzuckerspiegels.
Was ist Guarbohnenfaser Sunfiber ®?
Bei Sunfiber ® handelt es sich um einen sehr gut wasserlöslichen Ballaststoff (partiell hydrolysiertes Guar Gum, PHGG) auch als Präbiotika bezeichnet, der mittels Fermentation vollkommen natürlich aus indischen Guarbohnen gewonnen wird.
Sunfiber ® ist geruchs- geschmacks- und farbneutral sowie hitze- und kältebeständig. Aus diesem Grund lässt es sich ganz leicht in Flüssigkeiten und Speisen, egal ob warm oder kalt auflösen, ohne deren Viskosität zu beeinträchtigen. Die Guarbohnenfasern werden langsam von unserem Darm fermentiert und dienen als Ballaststoffe unseren dort ansässigen Bakterien als Nahrungsquelle.
Sunfiber ® zeichnet sich durch eine gute Verträglichkeit aus und besitzt eine Zertifizierung als FODMAP-arm. Das bedeutet es enthält besonders wenig FODMAPs (Fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole), eine Gruppe von Nahrungszuckern, die schlecht von unserem Dünndarm vertragen werden und unter anderem als Auslöser für Darm-Störungen (FGIDs), Reizdarmsyndrom (IBS) oder von Blähungen gelten.
Vorteile von Guarbohnenfaser Sunfiber®
- als Nahrungsergänzung in Getränken und Speisen anwendbar
- naturbelassene Ballaststoffe aus Guarbohnen
- neutral in Geschmack, Geruch und Farbe
- Zertifizierung als FODMAP-arm
- besonders gut wasserlöslich
- frei von Gentechnik
- koscher und halal
- ohne Allergene
- biologisch
- vegan
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>>>Der Darm – ein unterschätztes und wiederentdecktes Organ.
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>>>Medizin der Zukunft? - Molekularer oder freier Wasserstoff gegen oxidativen Stress.
Quellen:
[1] Vgl. Spiegel, „Superorgan Darm: Das Diätgeheimnis für ein gesundes, langes Leben“ https://www.spiegel.de/plus/darm-das-ernaehrungsgeheimnis-fuer-ein-gesundes-langes-leben-a-00000000-0002-0001-0000-000164644696, 28.06.2019 und Spiegel: "Iss gut jetzt!", Nr.27, S. 97-102, 29.06.2019
[2] Definition Gibson GR, Roberfroid MB, "Dietary modulation of the human colonic microbiota: introducing the concept of prebiotics.", 1995
[3] Spiegel: "Wie Ballaststoffe im Körper wirken“, www.spiegel.de/sp272019darm, 29.06.2019
[4] Vgl. Blaut Michael: "Interaktion von Ballaststoffen und Mikrobiota",
https://www.dgem.de/sites/default/files/PDFs/Veranstaltungen/Ernaehrung2014/Blaut_InteraktionVonBallaststoffenUndMikrobiota.pdf, 2014 und Das intestinale Mikrobiom, http://www.biovis-diagnostik.eu/wp-content/uploads/Das_intestinale_Mikrobiom_2018_WEB_DE.pdf, 2018
[5] Vgl. Spiegel: "Iss gut jetzt!", Nr.27, S. 97-102, 29.06.2019
[6] Vgl. Gibson GR & Roberfroids MB (1995) Dietary modulation of the human colonic microbiota : introducing the concept of prebiotics. J Nutr 125, 1401-1412. EFSA Gut Guidance http://www.efsa.europea.eu/en/supporting/pub/136e.htm V J Acad Nutr Diet. 2012 May;112(5):642-8. doi: 10.1016/j.jand.2012.01.019 Cherbut C, Michel C, Raison V, Kravtchenko T & Severine M (2003) Accacia gum is a bifidogenic dietary fiber with high digestive tolerance in healthy humans. Microbial Ecol Health Dis 15, 43–50. Terpend K, Possemiers S, Daguet D and Marzorati M (2013) Arabinogalactan and fructo-oligosaccharides have a different fermentation profile in the Simulator of the Human Intestinal Microbial Ecosystem (SHIME®). Environ Microbiol Rep Aug;5(4):595-603.
[7] Fructose Malabsorption – FAQs, Definition, Prevalence, Symptoms, Testing and Treatment Fructose Malabsorption - Different from Fructose Intolerance (HFI) www.foodintol.com/fructose-intolerance/fructose-malabsorption, consulted on 14/01/30